Lerne Thalia kennen und begleite sie auf ihrer Reise nach Deutschland
28.10.2021
Thalia Velez ist eines der Kinder, die früher mit ihrer Mutter unser Zentrum in SALEM-Ecuador besucht haben. Im Laufe der Jahre hat sie sich mit SALEM und der Liebe zum Leben identifiziert und ist jetzt sogar selbst Vegetarierin. Sie hat lange Zeit als Freiwillige in unserem Zentrum gearbeitet und unseren Kindern gezeigt, was es heißt, die Werte von SALEM in einer Gemeinschaft zu leben. Nach ihrem Abschluss des Studiums Sozialer Kommunikation an der Staatlichen Universität von Bolivar beschloss sie, als Botschafterin der ecuadorianischen Kultur und der Arbeit von SALEM-Ecuador zu arbeiten. Mit neuen Ideen und Erfahrungen zurückkehren, um mit der Gemeinschaft zu arbeiten, ist eines von Thalias Zielen.
Über die Organisation Casa del Mundo bewarb sie sich für einen Freiwilligendienst in Deutschland. Das Auswahlverfahren war langwierig, doch aus so vielen jungen Menschen aus verschiedensten Organisationen wurde Thalía ausgewählt. Sie erzählt uns von ihren Erfahrungen, als sie in Deutschland ankam.
„Vom ersten Tag an, als ich in Deutschland ankam, war es eine sehr schöne Erfahrung. Ich lerne viele Dinge kennen, wie die Sprache, das Essen, die Menschen, die Städte und die Bräuche, die ganz anders sind als in meinem Land. Ich hatte Angst, weil ich nicht wusste, wie schwierig es sein würde, wenn ich einmal hier bin. Manchmal ist etwas Neues und Anderes ein bisschen beängstigend.
Ich musste mehr als ein Jahr darauf warten und habe schon angezweifelt, ob es denn überhaupt irgendwann wirklichkeit werden würde. Es gab viele Rückschläge wie Covid und viel Papierkram, aber jetzt bin ich hier.
Das Verfahren war langwierig, ich musste mich zusammen mit anderen jungen Menschen aus verschiedenen Organisationen als Freiwillige bei Casa del Mundo bewerben und zu einem Vorstellungsgespräch gehen, um ausgewählt zu werden. Nach einer Weile erfuhr ich, dass ein anderer Junge und ich ausgewählt worden waren. Als ich angenommen wurde, war ich glücklich und traurig zugleich, denn es war eine große Verantwortung und gleichzeitig wurde mir bewusst, dass ich mein Land für eine lange Zeit verlassen würde.
Meine Motivation für den Freiwilligendienst hier in Deutschland war es neue Erfahrungen zu sammeln und viel Neues zu lernen. Gleichzeitig wollte ich auf diese Weise auch die Fähigkeiten, die ich in meinem Land lernen durfte hierher mitbringen und anwenden. Ein weiteres Ziel war es die Sitten und Gebräuche Ecuadors mitzubringen, um der Welt einen Einblick in die Schönheit des Landes zu geben.
Mein Abschied von Ecuador war voller Umarmungen und Tränen seitens meiner Familie, aber auch mit viel Freude darüber, dass ich eines Tages voller Erfahrungen und neuer Erkenntnisse zurückkehren würde. Ich hatte große Angst, meine Familie zu verlassen, weil ich wusste, dass ich sie vermissen würde und es lange dauern würde, bis ich sie wiedersehen und umarmen kann.
Bevor ich an meinem Zielort ankam, machte ich mir viele Gedanken darüber, wo ich leben und wo ich mich freiwillig engagieren würde. Die Sprache schien auch etwas kompliziert zu sein, so dass ich die ganze Zeit nachdenken musste. Als ich an meinem Zielort ankam, fühlte ich eine Vielzahl von Emotionen, die gar nicht alle in mich hineinpassten, aber die Aufregung war immens, endlich mit etwas zu beginnen, das ich schon immer wollte. Dieser Wunsch wurde schließlich erfüllt.
Nach zwei Wochen Quarantäne durfte ich in das Haus meiner Gastfamilie ziehen, wo ich mit Corinna zusammenlebte, die mir sehr viel bedeutet und mit der ich viel Zeit verbringen werde. Casa del Mundo sorgte immer dafür, dass wir uns wohlfühlten, aber nach ein paar Tagen mussten wir in die reale Welt hinausgehen und selbst einen Weg finden, um das zu sagen, was wir wollten und fühlten.
Diese Erfahrung hilft mir sehr in meinem persönlichen Leben, denn ich lerne jeden Tag etwas Neues und habe das Gefühl, dass ich dadurch ein besserer Mensch werde. Und in meinem Berufsleben hoffe ich, dass ich nach meiner Rückkehr nach Ecuador weiterhin einen sozialen Dienst leisten kann, der mit meiner Karriere Hand in Hand geht.
Ich freue mich, euch erzählen zu können, was ich in den letzten Monaten in Deutschland gemacht habe. Es gibt Tage, an denen ich Ecuador, sein Essen, das Wetter und meine Familie sehr vermisse. Aber ich habe beschlossen, eine schöne Zeit zu verbringen und Ihnen dann meine Erfahrungen und Anekdoten zu erzählen, die ich jeden Tag erlebe.
Jungen Menschen würde ich sagen: Lasst euch nicht entmutigen und verfolgt eure Träume, es ist nie zu spät um sie zu verwirklichen, aber am wichtigsten ist es, ein guter Mensch zu sein.
Wir von SALEM sind sehr glücklich und stolz auf Thalia, weil sie ihre Ziele und Bestrebungen konsequent verfolgt. Viel Erfolg und viel Glück für Thali!