Kinder-, Jugend- & Gemeindezentrum

Hören, Fühlen, Riechen, Sehen Lernen  – ein typischer Tag der Kleinsten in SALEM

20.12.2018

Die Gruppe der jüngsten Kinder in SALEM besteht aus 15 Kindern im Alter von vier bis sieben Jahren. Jeden Tag verbringen sie zwei Stunden in der „tutoría“ (‚Lernzeit‘), wo sie mit unterschiedlichen Spielen und Montessori-Materialien arbeiten.

Bevor man den Raum der Kleinen betreten darf, muss man sich die Schuhe ausziehen und auf einer auf den Boden gemalten Linie, welche in den Raum hineinführt, balancieren. Dies lässt die Kinder zur Ruhe kommen und bereitet sie mental auf die Arbeitsatmosphäre im Raum vor. Manchmal spielen wir davor noch ein Spiel draußen auf dem großen Fußballfeld, damit die Kleinen sich nochmal richtig austoben können bevor es dann mit stilleren Beschäftigungen weitergeht. Andernfalls machen wir drinnen zur Begrüßung eine kleine Gruppendynamik, worauf ein kurzer Moment absoluter Stille folgt. Das Schweigen wird z.B. von einer brennenden Kerze in der Mitte begleitet. Manchmal wird auch ein Gewürz oder Ähnliches an die mit geschlossenen Augen da sitzenden Kinder verteilt, welches sie dann nur durchs Schmecken identifizieren sollen.

Nach diesem kleinen Ritual beginnt nun die tatsächliche Arbeitsphase: Es gibt eine Vielzahl an Materialien, die das primäre Wissen in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Sprache vermitteln. Außerdem wird besonders bei den Kleinen ein großer Fokus auf die Stimulation der fünf Sinne gelegt; viele Spiele bestehen also darin Dinge zu hören, fühlen, riechen oder zu sehen. Sobald ein Kind fünf verschiedene Materialien auf seinem Niveau bearbeitet hat, kann es nach freier Entscheidung an Kunst- und Handarbeitsprojekten oder Gruppenspielen teilnehmen.

Im Fall von aggressivem, unmotiviertem oder respektlosem Verhalten, muss ein Kind den Raum verlassen und es stehen ihm zwei weitere Räume mit anderen, teilweise simpleren Materialien zur Verfügung. Dort fokussieren und beruhigen sie sich erneut, um dann wieder zurückzukehren. Somit lassen wir jedes Kind das spüren, was es spürt und ermöglichen trotzdem ein konzentriertes Arbeiten der anderen.

 

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