Zwölf Jugendliche im Alter von 12 bis 21 Jahren sind Teil der Gruppe der ältesten in SALEM. Einige von ihnen kommen schon viele Jahre täglich, andere sind erst seit wenigen Monaten hier, aber eins ist klar:

Es besteht ein wahrer Zusammenhalt, der nicht zuletzt durch die gemeinsame Begeisterung für Musik gestärkt wird.

Wenn sich die Jugendlichen nachmittags zusammen mit ihrer Betreuerin in ihrem Raum in SALEM treffen, beginnen sie mit einer Gesprächsrunde, bei der jeder seine Fragen, Sorgen und Probleme äußern darf. Die anderen können dazu ihre eigene Erfahrungen teilen, Ratschläge geben oder einfach nur zuhören.

Dann geht es an die Hausaufgaben – davon haben sie nämlich leider reichlich. Oft helfen bei Verständnisproblemen die Montessori-Materialien, da die Thematiken hierdurch meist besser veranschaulicht werden als in der Schule. Darüberhinaus regen sie mehr zum Lernen aus Eigeninteresse an und es geht nicht nur um stumpfes Auswendiglernen. Auch auf die Aufnahmeprüfungen für die Universität werden sie vorbereitet. Viele von ihnen würden nämlich gerne studieren. Dies wird ihnen durch die finanzielle Unterstützung von SALEM unter dem Projekt Vivir mi Vida ermöglicht. Im Gegenzug leisten die Jugendlichen verschiedene Arbeiten im Projekt. Sie helfen beispielsweise im Garten, in der Küche oder bei der Betreuung der Kleineren.

Insgesamt wird ein großer Fokus auf Verantwortungsübernahme für andere und sich selbst gelegt, da diese Gruppe am nächsten am Erwachsenenalter liegt. In einem Projekt erarbeiteten sie, was ihre Rechte und Pflichten in SALEM sind und auch ihr wöchentliches Programm und Ausflüge planen sie eigenständig. So sollen aus ihnen unabhängige, entscheidungsfähige und verantwortungsbewusste Erwachsene werden.

Außerdem gibt es viele freizeitliche Angebote: Umweltprojekte, Tischlerei, Handarbeit und vor allem Musikunterricht. Was mit der kleinen Jugendband Pachamalta begann, entwickelte sich über die Zeit mit immer häufigeren Auftritten in ganz Mindo nach stundenlangen gemeinsamen Proben zu allgemeiner Begeisterung. Nicht nur aufgrund von dieser Verbindung bilden die Jugendlichen in SALEM immer stärkere Freundschaften.