Kinder-, Jugend- & Gemeindezentrum

Therapeutische Angebote mit viel Menschlichkeit

27.01.2019

Lernen Sie unsere Psychologin, Emilia Gruezo (27) kennen! Sie arbeitet täglich mit unseren Kindern und Jugendlichen und tritt für deren Rechte ein.

„Die Essenz meiner Arbeit ist zu begleiten, anzuleiten und zuzuhören…“

Warum arbeitest du gerne mit Kindern und Jugendlichen?
Jedes Kind repräsentiert einen kleinen Teil der Menschlichkeit die die Welt braucht, aber der sich zu wenige wirklich verpflichtet fühlen. Alle mögen Kinder, aber wenige bemühen sich wirklich darum, dass sie so aufwachsen können, wie es ihnen entspricht. Deswegen liebe ich meinen Beruf. Ich möchte dazu beitragen, diese Realität zu ändern.

Wie ist es, bei SALEM zu arbeiten?
Anstrengend. Täglich gibt es Überraschungen, immer kommt ein unvorhergesehener Faktor dazwischen. Das ist es, was mich persönlich herausfordert aber auch begeistert. Die Jungen und Mädchen sind unberechenbar. Seit ich in SALEM arbeite, habe ich gelernt eine Balance zu finden zwischen mir als Erwachsener, die alle Regeln einhält, und mir als Vertrauensperson und Freundin, die die Kinder und Jugendlichen brauchen.

Die Arbeit in SALEM ist sehr strukturiert. Das ist für mich sehr bereichernd. Ich hätte nie gedacht, hier in Mindo zu landen und all das vorzufinden, was ich jeden Tag in von SALEM erlebe.

Was ist dein fachlicher Beitrag für die Familien sowie die Kinder und Jugendlichen in Mindo innerhalb deines Arbeitsbereiches?

Aus fachlicher Sicht glaube ich, dass ich den Familien Instrumente an die Hand gebe, die sie zu Hause anwenden können und die so das familiäre Zusammenleben verbessern. Zum Beispiel habe ich den Eltern vorgeschlagen, eine Zeit der Wertschätzung mit ihren Kindern von mindestens 20 Minuten in ihren Tagesablauf zu integrieren. Dabei sollte das Kind entscheiden können was die Familie gemeinsam unternimmt. Die Kinder werden damit motiviert mit ihren Eltern ins Gespräch zu kommen und ihre Wünsche auszudrücken. Die Idee dieser Art von Werkzeugen ist es, Hierarchien abzubauen, damit die Eltern sich die Zeit nehmen, ihren Kindern zuzuhören, auch wenn es nur für 20 Minuten ist.

Ein anderer Beitrag war es, das auszubauen, was in SALEM die „Maßnahmenleiter“ genannt wird. Das ist ein Hilfsmittel in Situationen in denen Kinder eine „schwierige“ Verhaltensweise zeigen. Diese Kinder benötigen häufig mehr Aufmerksamkeit und intensivere Betreuung.

Die Technik erlaubt eine umfassende Beobachtung von Kindern und Jugendlichen, die mehr Aufmerksamkeit fordern als andere oder die größere Schwierigkeiten darin haben Vereinbarungen und Verpflichtungen einzuhalten.

Aber es geht darüber hinaus, da das nicht nur eine Arbeit mit den Kindern, sondern auch mit ihren Familien ist. Manchmal müssen die Kinder einfach Dampf ablassen und mit jemandem reden der/die ihnen wirklich zuhört. In SALEM finden sie diese Menschen. Auf der Leiter zu stehen, bedeutet auch, dass wir alle, die wir in SALEM arbeiten, uns um dieses Kind intensiver kümmern, weil es das ist, was es braucht.

Für mich erlaubt die „Maßnahmenleiter“ den Grund und die Auswirkungen eines Verhaltens oder einer Einstellung zu identifizieren. Vor allem hilft es mir beim Verstehen des ganzen Prozesses, der besonderen Situation des Kindes, und zur gleichen Zeit erlaub es die Reflexion mit den Eltern.

Mit den Familien habe ich auch eine menschliche Annäherung erreicht, weit über meine Funktion als Psychologin hinaus. Das Wichtigste ist die Nähe und der direkte Kontakt zu jeder Person im familiären Umfeld. Ich glaube, ich konnte die Stereotype aufbrechen, dass wir Psychologinnen über den Anderen stehen und alles besser wissen. Die Essenz meiner Arbeit ist es, zu begleiten, anzuleiten, zuzuhören und Vertrauen zu schaffen, damit sich die Familien mir gegenüber öffnen und mich bei Problemen aufsuchen. Inzwischen treffe ich viele Menschen auf der Straße, die mich mit meinem Namen grüßen und ich glaube, das ist das Wichtigste, was wir erreicht haben. Wir erkennen uns gegenseitig an und begegnen uns mit Respekt.

Was hat dir am Besten gefallen?

Mich in meine Kindheit zurückzuversetzen und zu merken: „Meine Mama ist die Beste!“. Es war eine persönliche Therapie, weil ich mich in den Lebensgeschichten von manchen Kindern widergefunden habe und so viele Dinge aus meiner eigenen Kindheit verstand.

Mir gefallen die Struktur und die Planung in SALEM. Das sind Achsen, die die ganze Einrichtung zusammenhalten. Dadurch können wir besser sehen wo wir losgehen und wohin wir wollen.

Ich möchte auch die flexibilen Abeitszeiten hervorheben. In der gleichen Weise, in der wir uns für SALEM engagieren, kümmert sich SALEM um uns Team-Mitglieder und unterstützt uns wenn immer möglich.

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Gerade ist die Arbeit von Emilia in Gefahr aus Geldmangel eingstellt zu werden. Unterstützen Sie uns dabei unser Therapieangebot zu erhalten. Werden Sie Pate oder Patin!

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